Birdcalls besteht aus einem Tonband, auf dem Louise Lawler die Namen von 28 zeitgenössischen männlichen Künstlern zwitschert, tschirpt und trillert, von Vito Acconci über John Baldessari, Sol LeWitt und Andy Warhol bis Lawrence Weiner. Beim oberflächlichen Hinhören gewinnt man den Eindruck, unterschiedliche Vogelarten würden einander in einem Garten zusingen. Erst nach und nach werden die einzelnen Namen verständlich. Lawler wählte Künstler aus, deren Namen zur Zeit der Entstehung der Arbeit für Erfolg standen, Wiedererkennungswert hatten und somit den männlich dominierten Kunstmarkt repräsentierten. In der Form von Paarungs- und Territorialrufen von Vögeln jedoch fungieren eben jene Namen als humorvoll-spöttischer Kommentar zu patriarchalen Strukturen und der damals noch viel stärker spürbaren Diskriminierung von Künstlerinnen.