Synästhesie, ein neurologisches Phänomen
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Der Begriff Synästhesie (griech.: syn = gleichzeitig, aesthesia = Wahrnehmung) bezeichnet das gleichzeitige, unwillkürliche Wahrnehmen verschiedener nicht zusammengehöriger Sinneseindrücke und wird deshalb auch als Vermischung der Sinne bezeichnet. So kann z. B. Sprache Farbwahrnehmungen auslösen oder Gerüche erzeugen geometrische Figuren.
Betrachtet man die Synästhesie als Forschungsobjekt, so müssen zunächst zwei unterschiedliche Ansätze voneinander abgrenzt werden: Synästhesie im neurologischen Sinne ist grundsätzlich zu unterscheiden von Bemühungen um die Aufdeckung von Gemeinsamkeiten zwischen Sinnesmodalitäten, insbesondere zwischen Tönen und Farben im Sinne einer verborgenen Entsprechung oder höheren Formel (Johann Wolfgang von Goethe) sowie von der Stilfigur, die vor allem in romantischer sowie symbolistischer Literatur zu finden ist.
Korrespondenzmodelle und darin enthaltene Farbe-Ton-Analogien beschäftigen die Menschheit schon seit Aristoteles, während Synästhesie im neurologischen Sinne erst Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts Gegenstand des wissenschaftlichen Interesses wurde. Im Folgenden geht es um eine Geschichte der Synästhesie aus neurowissenschaftlicher Perspektive.
Werke: Synaesthesia and Sound , Über den menschlichen Verstand, Visualised Numerals, Inquiries into Human Faculty and its Development, On colored-hearing synesthesia: Cross-modal translations of sensory dimensions, Synesthesia: a union of the senses
Personen: Charles Darwin, Jamie Ward, Samantha Moore, Eugen Bleuler, Francis Galton, G.T.L. Sachs, Edward M. Hubbard, Vilayanur S. Ramachandran, Jules Millet, Jason B. Mattingley, Richard E. Cytowic, Simon Baron-Cohen, Alfred Vulpian, Peter Grossenbacher, John Locke