Farbe-Ton-Analogien
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Farbe-Ton-Analogien beziehen sich auf Zuordnungen von Farbskalen zu Tonskalen, denen im Lauf der Geschichte verschiedenste Funktionen in philosophischer, naturwissenschaftlicher, kunst- und musiktheoretischer Hinsicht zukamen. Abhängig vom Stand der Farbenlehre und Optik bzw. der Musiktheorie und Akustik wurden unterschiedlichste Verfahren für die Analogiebildung angewendet und das jeweils vorherrschende Weltverständnis für die theoretische Begründung herangezogen.
So traten Farbe-Ton-Korrespondenzen in der Frühzeit als Bestandteil komplexer symbolischer oder kosmologischer Analogien auf. Im Verbund mit Planeten und menschlichen Lebensbereichen sollten sie eine gegenseitige Widerspiegelung vom Makro- im Mikrokosmos oder einen übergreifenden Bauplan der Natur im Sinne einer Weltenharmonie demonstrieren.
Seit der Antike kam es dann zu einer zunehmenden Reduktion der Analogie-Modelle und der beginnenden Herauslösung von Farbe-Ton-Analogien, in deren Zuge sie nun auch zur Bestimmung von Farbharmonien durch einen Transfer der musikalischen Konsonanzlehre verwendet bzw. zur Etablierung einer Harmonielehre der Malerei eingesetzt wurden.
Erst seit dem frühen 18. Jahrhundert sind vollkommen eigenständige Farbe-Ton-Analogien nachweisbar, die vor allem der Visualisierung von Musik, meist durch den Einsatz unterschiedlicher Farbenklaviere, dienen sollten.
Werke: Farbenclavecymbel, Optik, Farbenklavier
Personen: Johann Gottlob Krüger, Louis-Bertrand Castel, Joseph Sauveur, Thomas Young, Aristoteles, Athanasius Kircher, François d' Aguilon, Hermann von Helmholtz, Isaac Newton, Jean Jacques d' Ortous de Mairan, Jean-Philippe Rameau, Marin Cureau de la Chambre