Von den Farbenklavieren zur autonomen Lichtkinetik
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Ein Farblichtklavier ist eine meist an eine Tastatur gekoppelte Apparatur, mit der Musik visualisiert oder reines Farbenspiel als eigenständige Kunstform gezeigt werden kann. Die Entwickler solcher Instrumente haben oft große Teile ihres Leben enthusiastisch ihrer Idee gewidmet, haben ständig technische Verbesserungen vorgenommen, viel Zeit und Geld investiert, zumeist aber Energie eher in technische Weiterentwicklungen als in ästhetische Fragen investiert. Oft waren die Entwickler von Farblichtklavieren davon überzeugt, die ersten zu sein, die solch ein Instrument erdacht und gebaut haben. Manche waren Pianisten, andere Künstler, aber es gab auch Chemiker, Physiker, Mathematiker, Mystiker. Die Idee von Farbenklavieren ist seit 1724 nachweisbar. Im 19. Jahrhundert rückte immer stärker die Idee einer reinen Farblichtkunst in den Vordergrund. Mit der Entwicklung des Films löste sich die Farblichtkunst im abstrakten Film sowohl von der Realisierung mittels einer Klaviertastatur als auch von der theoretisch begründeten Abhängigkeit von der Musik. Als Verbindung von Form, Bewegung und Licht entstand so eine autonome Lichtkinetik.
Werke: Sarabet, Die Geheimlehre, Lumia, Clavilux, Ocular Harpsichord, Über die Empfindungen, Apparatus for colorific exhibition, Color Organ, Klavierartige Vorrichtung zur Ein- und Ausschaltung elektrischer Beleuchtungskörper, Farben-Instrument, Farbenleyer, Lichtfuge, Musical Chromoscope, Musique oculaire, Pyrophon
Personen: Johann Gottlob Krüger, Louis-Bertrand Castel, Thomas Wilfred, Alexander László, Paul Klee, Loïe Fuller, Moses Mendelssohn, Charles F. Wilcox, Aleksandr N. Skrjabin, Nicolas Schöffer, Walter Ruttmann, Adolf Hölzel, Jack Ox, Isaac Newton, Jean-Philippe Rameau